Von den Erstbegehungen - die ersten
Am Burgräuber 1989
Am 8. April 1989 machten wir eine Wanderung rund um Osternohe - und dabei entdeckte ich einen Felsturm im Wald - ohne Haken, ohne Begehungsspuren: da könnten wir doch! Einmal auch was Neues einrichten, einmal auch eine "Erstbegehung" machen, selber die Route so legen wie man will und selber entscheiden, wo welche und wieviele Haken hinkommen - das reizte.  Mein damaliger Haupt- und Dauerpartner Christoph war schnell überzeugt und gerne bereit mitzumachen und bereits am 21.4. standen wir unter dem Turm, bewaffnet mit Hammer, Bohrmeißel, Longlife-Haken und dem ganzen Klettergeraffel.
Zunächst einmal stiegen wir den leichtesten Weg, entlang einer Kluftfuge - der späteren "Via Elfriede",II - empor, richteten ein Top-rope ein und probierten eine erste Linie. Ein wenig putzen und markieren der Bohrhaken-Plazierungen und dann ARBEITEN.
Hämmern, was das Zeug hält - verständlich, daß wir damals auch lieber eine Keilstelle als solche beließen und darauf verzichteten, dort einen bolt zu setzen! Zuviel Arbeit & zu teuer ( so ein Petzl-Longlife kostete ca. 15.- DM!) und evtl. auch "un-fränkisch" ( was uns nicht so wichtig war )..
  

So entstanden dann nach und nach vier eingerichtete Routen und ein Projekt. Neben dem Normalweg, der Via Elfriede II, die "doux" IV, "demi-sec" IV+, "Kracherl" 5, "methode champenoise" VI und eben die nur top-rope geboulderte "brut" mit zwei Einstiegsvarianten (ca. VII-).

Namensgebend, war unsere - in Südfrankreich entdeckte - Lust auf Schampus und mit demselben wurden die Neutoren natürlich auch ausgiebig gefeiert und begossen.

Der Namen "Burgräuber" für den Turm war auch eine Erfindung von uns - er schleicht sich so heimlich durch den Wald an die hohe mächtige Burg ran...Und ein einheimischer Bauer wußte keinen "Flurnamen".

Keine story von mir ohne Haken: Die "brut" haben wir nie fertiggestellt,  ein späterer Versuch mit geliehener Akku-Bohrmaschine endete fast im Fiasko ( als Sicherung hatte ich das Seil unten an einem Baum fixiert, oben durch die Umlenkung geführt und mich dann unten mit Steigklemmen hingehängt ... und die tolle Bohrmaschine war eher ein Akku-Schrauber - ohne die notwendige power ). Ein dutzend Jahre später hab ich neben der "brut" zwei Bühler-Haken entdeckt...


Zunächst einmal hatte ich die Nase voll und das "Abenteuer" Klettergarten-Erstbegehungen war auch ausgereizt, bis dann im Juli 1990, bei einer Besichtigung des Bubenrother Turms, Siggi meinte, daß doch da, in der Platte, eine tolle Linie wäre, da könnten wir doch mal...
Siggi beim Einbohren ( diesmal mit Hilti!)
"Freitag, der 13." VII-/VII