Am
Cotopaxi war das ein wenig anders. Wir hatten uns lange darauf
vorbereitet, mit Alpintouren, zuletzt noch Spurts auf den Schrankogel
und mit Materialtests und Eingehtouren in Equador. Nach dem abendlichen
Hüttenaufstieg, gleich nochmal 100 Höhenmeter rauf, orientieren und
tiefer schlafen, als man gekommen ist. Das Bier schmeckt
nicht, Schlaf schlecht, Kopfweh, aber um 1.00 Uhr wecken und fertig
machen. Es geht gut. Superkondition, guter Weg, leicht zu finden, alles
läuft. Ganz lang sogar ohne Seil. Oben, in der Nähe der Riesenspalte
wird's kalt, der Wind bläst. Spurarbeit.
Nasse Handschuhe.
Aus Wind wird
Sturm. Rechts um die Kante: Sturm und Blankeis - links davon,
hüfttiefer Schnee und kalt. Immer noch finster. Meine Finger werden
langsam gefühllos. Die frieren ab! Nie mehr richtig klettern, bloß
wegen diesem blöden Gipfel. Wenn man raufgekrochen ist und es geht
wieder runter zum Krater, weiß man daß man oben war. Zu sehn gibt's
ohnehin nix. Ich will nicht mehr. Kein' Schritt mehr. Wieso gehn die
anderen ... eigentlich weiter? Aufhören! In meiner Panik beschimpfe ich
die Freunde (später hoffe ich, daß die nicht alles verstanden
haben...) und nach längerem Ratschlag kehren wir gemeinsam um -
vielleicht so 200 Höhenmeter unterm Gipfel! Die andren ärgern
sich natürlich ( sie haben nicht gefroren ) und ich beende meine
hochalpine Karriere.
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