Organisation ist alles
 - oder doofe Weiße kommen immer weiter
Nach einem langen Flug, kommen wir am frühen Morgen am International Airport in Port Moresby / Papua Neuguinea an. Eine lausige Betonhalle, dreckig, stickig, irgendwo ein desk zur Abfertigung, viele uns fremde schwarze Menschen - alles strange.
Aber wir sind da! 4 Augsburger, die ihre Freunde in Papua besuchen wollen - und diese Freunde haben auch alles organisiert. Vor allem den Weiterflug von der Hauptstadt nach  Finschhafen - denn unsere erste Station sind "die Bergmanns" in Heldsbach.
 Zunächst sollten wir nach dem Zoll gleich das MBA-Büro aufsuchen, wo die Tickets für uns bereitliegen. Also raus aus dem Gebäude - und schon haut uns die schwüle Luft um. 
 Rundum lauter "Penner" und überall Blut. Oh je, oh je! Port Moresby gilt als sehr gefährlich und wahrscheinlich gab's irgendwelche Stammeskämpfe... - Stimmt gar nicht, es sind Leute, die auf Angehörige warten oder nach einem business Ausschau halten oder sonst was,  und das Blut ist  "buai" ( die rote Spotze, die vom Betelnuß-Kauen kommt und uns immer begleiten wird...). Sogleich ist ein eilfertiger Schwarzer zur  Stelle, der meinen Seesack nehmen will ( und es auch tut ) und sich nicht abwimmeln läßt und uns "führt" und "hilft" und zum MBA-Abfluggebäude bringt. 
Das ist fast eine Bretterbude - natürlich betoniert - aber eine kahle Halle, mit hunderten von Menschen, Kinderlärm, Frauen mit  ihren Babies, vielen Taschen, Säcken, Kartons, Früchten, Tieren, Hunden und und und. Rappelvoll und Gewimmel. Nach links hinein, geht's zum Büro. Dort darf nicht jeder rein! Nur mit Ticket und unter argwöhnischen Blicken der Angestellten und der Wartenden.
 Aber da drin: ist es klimatisiert.
Wir werfen unsere Vorbestellung auf den Tisch und bitten um's Ticket. "Oh! sorry sorry " - nix is mit Ticket. Wir verweisen auf den Namen der Dame und unserer Freunde die gebucht haben und das kann doch gar nicht sein und das muß doch da sein... "Please wait..." Die Mädels suchen - oder tun so und kramen in Unterlagen, aber "sorry, sorry". Also, später käme jemand, der würde... und sie warteten auf ein Telefonat, später halt... Freundlich lächelnd und Verständnis heuchelnd gehn wir wieder raus, bezahlen unseren "Helfer" ( vollkommen überteuert und im ganzen Verhalten und Auftreten total untypisch für PNG - sowas gibt's nur am Airport von POM ) und gehen erstmal Frühstücken im 10 Minuten entfernten Hotel.

Kurzes Relaxen, aber die Ungewissheit mit dem Flug - vor allem zu Weihnachten, wo alle irgendwohin im Land wollen, läßt uns nicht lange rasten. Viel zu früh stehn' wir im klimatisierten Viel zu früh stehn wir im klimatisierten Büro wieder auf der Matte. Büro wieder auf der Matte. Freundlich, doof fragend ( natürlich ist nichts geschehen in der Zwischenzeit ), aber lästig. Pat & Patachon, lang & dick, Dieter & ich. Ein weißer Manager schaut mal rein "problems?" - nein, nein, die Mädels regeln das schon, uns fehlt nur das gebucht und bezahlte Ticket! "Yeah, they will do it". Immer wieder gehn wir raus und berichten unseren Reisegefährtinnen. Und ich schwitze wie abgestochen. Klatschnaß, auch die Haare, weiß im Gesicht. Die Frauen der MBA, haben wohl Angst um meine Gesundheit - auf jeden Fall dürfen wir nicht nur unser Gepäck im Personalzimmer unterstellen, sondern auch alle 4 drin warten ( auch da ist's klimatisiert und bisher und auch später nicht, durfte da nie ein Fluggast rein - sagen unsre Freunde ). Auch die Personal-Toilette ist unser und sogar Getränke werden uns angeboten. Bis es Mittag ist und die Angestellten ihren Raum für die Pause brauchen ...

Den Mädels von MBA wird's einfach zuviel mit uns, diese doofen Weißen! und bevor die noch mehr nerven: siehe da, wir haben Tickets. In der großen Wartehalle, in all dem Trubel, werden wir genauso weitergeholfen - mit Personalclo, kaltem Cola ( der Automat in der Halle ist hin ) und vielen Beschwichtigungen, denn: alle 10 Minuten quetschen wir uns,  mit den Tickets winkend nach vorn, wenn wieder eine Durchsage (in Pidgin) war und wir nichts verstanden hatten und fragen, ob dies nun unser Flug sei...? Auch den Jungs in der Halle gehn wir bald auf den ... Geist. Irgendwann dürfen wir uns und unser Gepäck wiegen lassen, das wird dann irgendwo vermerkt und die Seesäcke verschwinden hinter der Bühne. Wieder warten, wieder fragen, wieder freundlich und doof ... Und dann steigen wir mit noch drei oder vier anderen Passagieren in eine ganz kleine Maschine ein und fliegen ab!

Viel später, wir sind beim Willkommens-Drink auf der Bergmannschen Veranda, kommt ein Anruf von MBA, ob denn die vier freundlichen ( und saudummen ) Weißen schon angekommen sind und ob alles gut gegangen sei? Sie hätten auch extra noch einen zusätzlichen Flug eingeschoben...

Sowas, hatten unsre Freunde, bei all den Besuchen aus der BRD, bisher, -  und auch später - nie mehr erlebt.