Weiß ein Reiseführer-Schreiberling was davon,
wie es ist, wenn nach einem Klettertag die geschundenen Finger den
heißen Café Crème streicheln, die lang ausgestreckten Füße langsam
auftauen und man mit wohligem Grunzen in die Sonne blinzelt? Der Cours Mirabeau jedenfalls ist mir unbezahlbar. |
Mit seiner
mächtigen Platanenallee, den vermoosten Thermalbrunnen und dem
fast hektischen Treiben entlang der vielen Korbstühle vor den
Cafés, ist
diese Prachtstrasse ein Kernstück der Provence. |
Benannt
übrigens nach dem Graf Mirabeau, einem zynischen Lebemann und
brillianten Volksredner, der maßgeblich der Revolution, der die
Franzmänner alljährlich huldigen ( und wir Europäer
hoffentlich auch ), auf die Sprünge half. Hinter dem Cours
Mirabeau beginnt die Altstadt. Viele enge Gassen, hohe Häuser,
überall riecht es nach Süden und die kleinen Geschäfte
verführen: die unglaubliche Vielfalt der Käse und Pasteten,
Wildsäue und Austern, Kräuter, Lavendelhonig, frischer
Knoblauch. Und dazwischen einige Musikstudenten, die einen drauf
machen...
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Kommt
man von Westen nach Aix, so begrüßt einen ein seltsam
blaugestreiftes Vau - ein Hinweis auf das Vasarely-Museum. |
Und
wenn man Aix nach Osten verläßt, stößt man unweigerlich auf
Cézanne. Der Vorläufer
des Kubismus und
Haus- und Hofmaler
des Ste.Victoire hat hier gelebt und gearbeitet. |
Für
ihn war die Ste.Victoire ein Zauberberg: Von Westen ein
mächtiger Gipfel, der im bunten Farbenspiel plötzlich aus dem
Morgendunst der Weingärten auftaucht. Von Norden eine sanfte
grüne Hügelkette - dort im Schloß Vauvenargues liegt Picasso im
Park begraben. Von Süden eine lange Gebirgsklippe,
wie eine aufragende Scholle, mehrmals gebrochen und obenauf
steile hellweiße Kalkplatten. |
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